IM BILDERREGEN

Bloechl 2022 Presse1 Credit Piz

Bernhard Blöchl

Journalist und Schriftsteller. Als Kulturredakteur der SZ begleitet er das Filmfest seit vielen Jahren.

Fotocredit: piz

Wo, bitte, soll man anfangen, wo aufhören? War es die Begegnung mit dem scheuen Wiener Georg Friedrich, dem man im Gespräch erst darauf hinweisen musste, dass er gleich mit drei Produktionen auf dem Filmfest vertreten war? Oder das unerwartet belebende Gefühl im Autokino? War es der Giesinger Bud Spenzer Heart Chor, der Bud Spencers Sohn im Mathäser zu Tränen rührte, bevor ein Dokumentarfilm über den Lieblings-Haudrauf aufgeführt und gefeiert wurde? Waren es die VR-Experimente im Isarforum oder die bierseligen Eröffnungspartys im Bayerischen Hof? War es das XL-Kinoerlebnis in der Isarphilharmonie, das immerschöne Plaudern mit Doris Dörrie, mit Molly von Fürstenberg nebst Sönke Wortmann? War es das Gefühl, den SZ Publikumspreis überreichen zu dürfen, zum Beispiel an den ursympathischen Oliver Haffner? Bleibende Erinnerungen, ach, so viele!

Ein Moment aber beglückte mich mehr als alles andere, mehr noch als die Dutzenden guten Filme, die ich in diesem Jahrtausend auf dem Festival sehen durfte. Das war der Moment im Regen im Pandemiesommer 2021, als es schüttete im Open-Air-Kino im Westpark, und die Menschen unter transparenten Schirmen lächelten, einige übten sich in La-Ola-Wellen, andere tänzelten. Was Kinokultur wirklich wert ist, merkt man erst, wenn sie einem genommen wurde.

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