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Margarethe von Trottas einfühlsames Porträt der radikalen Friedenskämpferin ist ein Stück deutscher Zeitgeschichte und brachte Barbara Sukowa 1986 den Preis als beste Darstellerin in Cannes ein.
Alles, was Rosa Luxemburg wollte, war ein glückliches Leben. Doch die gesellschaftlichen Zustände um 1900 fordern den Gerechtigkeitssinn der Pazifistin heraus. Sie mischt sich ein ins politische Geschehen und avanciert zur populärsten Verfechterin eines humanen Sozialismus. Die Kompromisslosigkeit der couragierten Revolutionärin passt nicht ins Parteikonzept der SPD, nach ihrem Ausschluss bleiben Rosa nur noch ihre Mitstreiter Clara Zetkin und Karl Liebknecht. Gefängnisaufenthalte, Prozesse und politische Unruhen bestimmen ihre letzten Lebensjahre. 1919 werden die KPD-Begründer Luxemburg und Liebknecht von der Reichswehr heimtückisch ermordet.
Meet the director
Margarethe von Trotta
Margarethe von Trotta wurde 1942 in Berlin geboren. Sie zog in den Sechzigern nach Paris, wo sie zum ersten Mal mit der Filmszene in Berührung kam. In Deutschland studierte sie zunächst Germanistik und Romanistik, widmete sich jedoch bald ganz der Schauspielschule in München. Sie hat für Herbert Achternbusch, Rainer Werner Fassbinder und Volker Schlöndorff vor der Kamera gestanden. Von 1971 bis 1991 war sie mit Schlöndorff verheiratet. 1975 inszenierten beide gemeinsam DIE VERLORENE EHRE DER KATHARINA BLUM. 1981 gewann von Trotta für DIE BLEIERNE ZEIT, eine fiktionalisierte Doppelbiographie nach dem Leben der Schwestern Christiane und Gudrun Ensslin, den Goldenen Löwen beim Festival von Venedig, wo Jahrzehnte später auch ihr Film ROSENSTRASSE (2003) ausgezeichnet wurde. Frauen, die ihre Zeit geprägt haben oder ihr gar voraus waren, stehen häufig im Zentrum von Trottas Filmen, zuletzt etwa in VISION – AUS DEM LEBEN DER HILDEGARD VON BINGEN (2009) oder HANNAH ARENDT (2012). Sie pflegt eine langjährige Zusammenarbeit mit den Schauspielerinnen Katja Riemann und Barbara Sukowa.