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eXistenZ
eXistenZ lädt den Zuschauer ein, in Cronenbergs ganz persönlicher Welt der Wunder zu wandeln. Und dort geht es, wie schon in CRASH oder dem frühen RABID, um kafkaeske Metamorphosen, um Verwandlungen des menschlichen Körpers, die seinen Besitzern Angst einflößen. In Cronenbergs Universum kann etwa einem Krebsgeschwür ebenso ein ästhetischer Reiz zukommen wie der Erotik der Destruktion. So stellt er die Welt auf den Kopf - und macht aus der Identifikation ein blutiges Geschäft. (...) Und natürlich ist eine Szene, in der Leibwächter Ted den "Bioport" Allegras mit der Zunge anfeuchtet - oder, wie die Kritikerin vom katholischen Film-Dienst befand, "genüsslich mit der Zunge erkundet" - auch erotisch gemeint. Die "abstoßende Wirkung", die dieselbe Kritikerin dabei empfindet, verrät allerdings eher etwas über das gestörte Verhältins zum menschlichen Körper, das Cronenberg selbst so beschreibt: "Die Menschen schaffen Rituale, die die Körperlichkeit verdrängen. Religion etwa ist ein gutes Beispiel dafür." Bodo Fründt, Süddeutsche Zeitung, 17.11.1999