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Bilder einer Ausstellung
"In der Mitte, nehm ich an, ist eine Kirche. Und darüber, a Stückerl links von der Mitte, ist ein Vogel." Sagt Margit Gerling. "Aber ich glaub, den Vogel hast du, weil, ich seh keinen Vogel", antwortet Wilhelm, ihr Ehemann. Mit diesem Dialog führt sich das ältere Paar ins Panoptikum Seidlscher ProtagonistInnen ein, sowohl obskur wie liebevoll geschildert. Die Aufgabe, der sie sich stellen, ist ebenso simpel wie allen bekannt und von allen gefürchtet, denen im Laufe des Lebens einmal Kunsterziehung angediehen ist: Bildbeschreibung. Die Komposition der von Ulrich Seidl bevorzugten festen Einstellungen, die Gesichter der Sprechenden im unteren Drittel, darüber zurückgestaffelt die Inszenierung eines spezifisch ausgewählten Dekors, meist mit klar sichtbarer Mittelachse, findet so ihre Radikalisierung: Ein Paar ist eine Achsensymmetrie mit ständig wechselndem Ungleichgewicht. Es befassen sich auch Einzelgänger mit der kniffligen Aufgabe und die Protagonisten schaffen ihre eigene Ausstellung, indem sie sich schließlich in selbst gewählter Umgebung ins Bild setzen. www.visionsdureel.ch