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RHEINGOLD – AUSSTELLUNG IM HAUS DER KUNST IN KOOPERATION MIT DEM FILMFEST MÜNCHEN
Am Tag nach dem Gewinn der Weltmeisterschaft 2014 steigt Helge Achenbach in den Flieger zurück nach Düsseldorf und wird nach Ankunft noch am Flughafen verhaftet. Ein ausgefuchster Händler der Kunst, der das ganz große Rad gedreht hat, fällt: Glanz und Elend Westdeutschlands, Großkäufe, Provinz und die Sehnsucht des Aufsteigers. Heute sitzt er im Gefängnis.
Hinter einer großen Geschichte des Kunstbetriebs taucht sofort eine noch größere des Neoliberalismus auf - in Werken, Geistern und Körpern des Rheinlands. Die zentrale Frage: Wie wurde aus dem Beuys-Diktum „jeder Mensch ist ein Künstler“ die Ich-AG? Was geschah wirklich in den letzten 25 Jahren in Deutschland? Mit der SPD? Den Hoffnungen von 68? Der Kunst?
Der Regisseur Jan Bonny und der Künstler Alex Wissel präsentieren ihre offene szenische Recherche dazu, als Aufforderung an Film- und Kunstbetrieb zugleich. Mit Matthias Brandt, Bibiana Beglau und Joachim Król als Kunstfiguren, die ganz im Sinne Helmut Dietls nur einen Tick neben der Realität stehen. Und mit ihnen scheint die Möglichkeit einer großen Gesellschaftssatire auf; oder wie es in einer Szene heißt: „Ich mach mir hier die Hände schmutzig, Josef. Für die soziale Plastik.“
Zehn filmische Skizzen, die erstmals in ihrer aktuellen Gesamtheit als Uraufführungen gezeigt werden – in einer Kooperation zwischen Haus der Kunst und FILMFEST MÜNCHEN.
Vernissage mit Anwesenheit von Regisseuren und Schauspielern:
Sonntag, 26. Juni, 12 Uhr, Haus der Kunst
Ausstellungszeitraum:
Sonntag 26. Juni bis Donnerstag 30. Juni.
Kostenlose Eintrittskarten zur Vernissage sind an den Kassen und im WebShop des Filmfest München sowie direkt im Haus der Kunst erhältlich.
Meet the director
Jan Bonny, Alex Wissel
Jan Bonny (oben), geboren 1979 in Düsseldorf, studierte von 2001 bis 2006 Regie an der Kunsthochschule für Medien in Köln. Sein Familiendrama GEGENÜBER (2007) lief in Cannes, auf der Berlinale und auf zahlreichen weiteren Festivals. Weitere Preise und Nominierungen für seine Inszenierungen für Kino und Fernsehen (u.a. DER TOD MACHT ENGEL AUS UNS ALLEN, 2013) beim Europäischen Filmpreis, Kurzfilmtage Oberhausen, Grimme, etc. Der Film SINGLE (2015) erlebte seine Uraufführung im Mumok in Wien, eine gemeinsame Arbeit mit Alex Wissel. Darüber hinaus zahlreiche Werbefilme und Musikvideos, zum Teil gemeinsam mit Sonja Heiss.
Alex Wissel (unten), geboren 1983 in Aschaffenburg,hat sich in der jungen Kunstszene einen Namen als Initiator gemacht, zunächst der Oktober Bar, 2010 in Düsseldorf, und anschließend des single clubs, 2011-12 im Rheinland. Von 2004-2010 studierte er an der Kunstakademie Düsseldorf und der École Nationale Supérieure des Beaux-Arts in Lyon. 2010 wurde er zum Meisterschüler bei Rosemarie Trockel ernannt. Er war von Dezember 2012 bis Ende Mai 2013 Stipendiat der Kunststiftung NRW und der Cary und Dan Georg Bronner Stiftung in Tel Aviv.