Matthijs Wouter Knol

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Matthijs Wouter Knol (1977) ist seit 2021 Geschäftsführer und Direktor der Europäischen Filmakademie. An der Spitze dieser historischen Institution, die 1989 von Ingmar Bergman, Federico Fellini, Claude Chabrol, István Szabó, Wim Wenders und vielen anderen europäischen Filmemachern gegründet wurde, ist er für die gesamte Programmierung der aktuellen und künftigen neuen Aktivitäten der Akademie verantwortlich, einschließlich brandneuer Publikumsentwicklungs- und Filmerziehungsprojekte. Die jährliche Verleihung des Europäischen Filmpreises ist zwar die bekannteste Veranstaltung der Akademie, doch ihr Wirkungsbereich wird sich verändern: In den kommenden Jahren wird die Akademie ein jährliches Programm zum Monat des europäischen Films, den Europäischen Filmclub und zahlreiche Aktivitäten zum europäischen Filmerbe ins Leben rufen. Dieses neue Portfolio wird in Zusammenarbeit mit wichtigen Akteuren in ganz Europa durchgeführt.

Ursprünglich Historiker, studierte Matthijs Zeitgeschichte in Leiden (Niederlande) und Rom (Italien) und begann im Alter von 15 Jahren als Redakteur und Journalist zu arbeiten. Ab 2001 war er als Kreativer und Mitproduzent an über 30 Dokumentarfilmen in Amsterdam beteiligt. Für ARTE koproduzierte er eine digitale Ausgabe von 40 neu gemasterten Werken des niederländischen Dokumentarfilmers Johan van der Keuken, die mit dem Prix Cahiers du Cinéma (2006) ausgezeichnet wurde. 12 Jahre lang gehörte er zum Führungsteam der Berlinale, zunächst als Head of Programming von Berlinale Talents (2008-2014), dann als Direktor des European Film Market (2014-2020).

Seit 2017 sind Diversity und Inclusion ein fester Bestandteil von Matthijs' Arbeit. Die schrittweise Einführung von D&I-Programmen, sowohl beim EFM als auch in jüngster Zeit bei der Europäischen Filmakademie, das Überdenken und die Diversifizierung der Organisationsstrukturen innerhalb der europäischen Filmindustrie sind ein Schlüsselelement seiner täglichen Arbeit. Im Jahr 2020 war er einer der Mitbegründer der Anti-Racism Taskforce for European Film, einer Organisation, die sich mit dem systemischen Rassismus in der europäischen Filmkultur befasst und der in diesem Jahr 25 Organisationen beitraten. Als Vorstandsmitglied der International Coalition for Filmmakers at Risk (ICFR) setzt er sich für die Unterstützung von Filmemachern ein, die innerhalb und außerhalb Europas inhaftiert oder von den Behörden bedroht sind.

Matthijs wurde am Europatag geboren, der an den Beginn der Europäischen Union erinnert. Er ist niederländischer Staatsbürger, verheiratet mit einer Portugiesin, lebt seit fast 15 Jahren in Berlin und fühlt sich in 6 europäischen Sprachen wohl.